Grand Prix 1961-1965. Die Jahre der 1,5-Liter-Formel 1.
Von Jörg-Thomas Födisch, Rainer Rossbach und Nils Ruwisch. Vorwort von Richard Attwood.
Das Buch "Die 1,5-Liter-Formel 1 - 1961 bis 1965" dokumentiert die Geschichte einer der spannendsten Grand Prix-Epochen in der 70-jährigen Geschichte der Automobil-Weltmeisterschaft.
Es ist die Ära eines Reglements, das die britischen Konstrukteure ablehnten, das aber ironischerweise zu einer Formel wurde, die sie weitgehend dominierten.
Die Zeit der Großen Preise nach dem 1,5-Liter-Reglement wurde oftmals falsch beurteilt, weil die weitläufige, aber unbegründete Auffassung bestand, dass die Rennwagen untermotorisiert und daher im Verhältnis zu ihren Vorgängern und 3-Liter-Nachfolgern unspektakulär waren.
Tatsächlich betrug die Motorleistung zunächst nur rund 145 bis 185 PS, am Ende der Epoche aber mehr als 220 PS! Daher unterschätzte man die Formel 1-Rennwagen jener Zeit, was den Leistungen der Techniker und der Fahrer nicht gerecht wurde - um die Autos am Limit zu bewegen, war größtes fahrerisches Können erforderlich.
Zur Vorgeschichte: Im Oktober 1958 wurde die Änderung des Reglements für das Jahr 1961 beschlossen. Die Motoren der neuen Königsklasse sollten, zur Begrenzung der Geschwindigkeit und zur Erhöhung der Sicherheit, von 2,5 Liter Hubraum auf maximal 1.500 ccm Hubraum verkleinert werden. Zusätzlich wurde das Regelwerk um Bestimmungen ergänzt, die bessere Sicherheitsstandards garantieren würden. Nur noch handelsüblicher Kraftstoff mit einer maximalen Oktanzahl von 100 war erlaubt, das Mindestgewicht wurde auf 450 Kilo reduziert. Neu war ebenfalls, dass die Monoposti über einen elektrischen Anlasser gestartet werden mussten. Eine weitere Verbesserung war der Überrollbügel. Pflicht war nun auch ein Zweikreis-Bremssystem. Zahlreiche innovative und weitreichende technische Konzepte während dieser 1,5-Liter-Epoche kamen hinzu: Entwicklungen wie die Monocoque-Chassis-Konstruktion, trotz des Monopols von Dunlop die enormen Fortschritte in der Reifentechnologie, die Vorteile der Kraftstoffeinspritzung und der Vierventiltechnik pro Zylinder.
Die Rückblick umfasst gleichfalls die Jahre, als die Charakteristika der einzelnen Rennstrecken noch sehr unterschiedlich und Strohballen oder Steinmauern den Kursen noch ebenbürtig schienen. Für die Zuschauer waren die Großen Preise ein echtes Spektakel! Damals hieß es: Wir sind hautnah dabei!
Dieser großformatige Bildband erinnert ebenso an eine Zeit, in der die Rennwagen noch in ihren Nationalfarben lackiert wurden und Werbelogos verboten waren.
In dieser legendären Zeit des Grand Prix-Rennsports nahm die Karriere des damals weltbesten Piloten, Stirling Moss, nach seinem Unfall am 23. April 1962 bei der "Glover Trophy" in Goodwood ein tragisches Ende.
Die 1,5-Liter-Formel hat aber mit Graham Hill, John Surtees, Dan Gurney, Jim Clark, Jochen Rindt und Jackie Stewart einige der besten Piloten aller Zeiten gesehen - und trotz aller Unkenrufe, die „neue“ Formel 1 könne mangels Hubraum und Leistung nicht spannend werden, wurde aufregender Sport geboten.
Dieses einzigartige Buch ist mit mehr als 520 Fotos, davon rund 220 in Farbe, aus dem Cahier-Archiv sowie von der Fotoagentur LAT gestaltet und vermittelt ein realistisches Bild der Formel 1-Weltmeisterschaftsläufe der 1960er Jahre.
Richard Attwood hat das Vorwort verfasst. Der Brite startete in der Saison 1965 in acht WM-Grands Prix auf einem Lotus 25-B.R.M. V8 für das Team von Reg Parnell.
Alle 47 zur Automobil-Weltmeisterschaft zählenden Rennen von 1961 bis 1965 kommentiert der im Jahr 2020 verstorbene Motorsport-Historiker Dr. K. Paul Sheldon. Herkömmliche Rennberichte finden keine Verwendung. Jörg-Thomas Födisch, Rainer Rossbach und Nils Ruwisch präsentieren vielmehr eine Retrospektive, die von einmaligen Bildern lebt ...
Text in deutscher und englischer Sprache. 360 Seiten. Ca. 220 Farbfotos. 325 Fotos in schwarz/weiß. Gebunden mit Hardcover im Schuber. Format 29 x 29 cm. Erschienen im August 2020.